Zentraldeponie am Entsorgungszentrum Ennigerloh
Die Zentraldeponie am Entsorgungszentrum in Ennigerloh sichert unserer Region langfristig die notwendige, umweltkonforme und wirtschaftlich orientierte Entsorgung von schwach belasteten Abfällen. Dazu nutzt der ECOWEST VERBUND vorhandene Ressourcen: Den Steinbruch, die Verkehrsinfrastruktur sowie unser Entsorgungszentrum.
Für Deponien gelten in Deutschland strenge organisatorische und technische Standards, die der ECOWEST VERBUND unter Einsatz ausgereifter Technologien erfüllt. Dabei werden Umweltgüter wie Luft, Wasser und Boden geschützt. Können Abfälle nicht recycelt oder verwertet werden, ist als letzter Schritt nur noch die Beseitigung möglich. Einer dieser Beseitigungswege ist die Ablagerung auf der Deponie. Errichtung, Betrieb, Stilllegung und Nachsorge einer solchen Deponie sind im Kreislaufwirtschaftsgesetz (KrWG) und in der Deponieverordnung (DepV) festgelegt und geregelt.
Die Deponie in Ennigerloh wird seit 1981 betrieben. Bis 2005 wurden dort unbehandelte Abfälle abgelagert. Das ist heute undenkbar. Der abzulagernde Abfall muss laut Gesetz vorbehandelt werden, um eine umweltgerechte Deponierung zu gewährleisten. Im Kreis Warendorf wird der Abfall mechanisch-biologisch behandelt, das heißt nach der Abtrennung der hochkalorischen (gut brennbaren) Fraktion und weiterer Wertstoffe (Altmetalle), wird der verbleibende Restabfall abschließend drei Wochen unter kontrollierten Bedingungen in einer biologischen Abfallbehandlungsanlage (BA-Anlage) getrocknet. Der so hergestellte Ersatzbrennstoff wird ressourcenschonend zur Energiegewinnung in industriellen Verbrennungsvorgängen verwendet. Der zuvor abgeschiedene, nicht brennbare Schweranteil kann problemlos auf der Zentraldeponie des Entsorgungszentrums abgelagert werden. Die zu deponierende Menge wird durch diese Aufbereitung drastisch reduziert. Nur noch etwa 10 Prozent der am Entsorgungszentrum ECOWEST angelieferten Abfälle wird somit abgelagert.
Deponien sind heutzutage hochwertige technische Anlagen, die einen wichtigen Beitrag zu aktivem Umwelt- und Klimaschutz leisten. Die Deponiefläche in Ennigerloh umfasst etwa 38 ha und teilt sich in einen Altbereich (22 ha) sowie in einen Neubereich (16 ha) auf. Ein Großteil des Altbereichs wurde bereits rekultiviert. Besonderes Augenmerk wird bei der Bewirtschaftung des Deponiekörpers auf die Erfassung und Behandlung von Sickerwasser und Deponiegas gerichtet. Regenwasser führt zu einer Durchnässung des Abfalls, was in der Deponie zu Auswaschungen führt. Das entstehende Sickerwasser ist dann mit Abbauprodukten belastet, die das Grundwasser verschmutzen könnten. Das Sickerwasser wird durch ein aufwendiges Abdichtungs- und Drainagesystem aufgefangen und zur Aufbereitung der Sickerwasserkläranlage zugeführt. Neben der Auswaschung führen biologische Prozesse aufgrund des Luftabschlusses innerhalb des Deponiekörpers zu Zersetzungsprozessen des organischen Anteils des Abfalls. Mikroorganismen wie Bakterien zersetzen teilweise den Abfall. Dabei entstehen Gase, vor allem Methan (CH4) und Kohlenstoffdioxid (CO2). Methan ist zum einen wie Kohlenstoffdioxid ein Treibhausgas und zum anderen ein Energieträger. Die letztere Eigenschaft macht sich der ECOWEST VERBUND zu Nutze. Man entzieht der Deponie geregelt das Deponiegas und verwertet es in einem Blockheizkraftwerk zur Energieerzeugung.
Auch für drei Altablagerungen in Beckum, Neubeckum und Ennigerloh hat die Abfallwirtschaftsgesellschaft des Kreises Warendorf (AWG), die ein Unternehmen im ECOWEST VERBUND ist, vom Kreis Warendorf die Verantwortung für die Nachsorge übernommen.
Deponien im Kreis Gütersloh
Bereits 1989 wurde die letzte der beiden Deponien in Rietberg-Westerwiehe geschlossen. Seit der Schließung der Hausmülldeponie in Halle/Künsebeck im Jahr 2000 werden die Abfälle zur Entsorgung im Entsorgungszentrum Ennigerloh durch die ECOWEST behandelt und zu klimaneutralen Ersatzbrennstoff für die Zement- und Kraftwerksindustrie umgewandelt. Lediglich ein kleiner Anteil wird umweltgerecht auf der dortigen Zentraldeponie Ennigerloh abgelagert. Zudem wird im Kreis Gütersloh die Bodendeponie Borgholzhausen betrieben.
Im August 2023 öffnet die die ehemalige Hausmülldeponie in Halle/Künsebeck ihre Pforten für Besucherinnen und Besucher. Auf Wanderwegen kann der Bereich erkundet und das "Geheimnis Großer Berg" gelüftet werden.